Montag, 1. November 2010

Lake Waikaremoana

Neil und ich unternahmen vor Kurzem die Wanderung um Lake Waikaremoana. Sie ist eine der neun New Zealand Great Walks. Für die 46 Kilometer lange Strecke werden normalerweise drei bis vier Tage benötigt, aber nachdem wir die 100 km des Oxfam in 24h hinter uns gebracht haben, schien es angemessen die Lake Waikaremoana Wanderung in zwei Tagen machen. Unsere schweren Rucksäcke ließen wir mit dem Wassertaxi zu unserer Hütte bringen und somit hatten wir lediglich unsere kleinen Rucksäcke mit Proviant und Wasser für den Tag zu tragen.

Nach 7-stündiger Anfahrt in strömendem Regen und einer Nacht in einer Hütte im Motor Camp am See, ließen wir uns am Freitag morgen mit dem Wassertaxi zum Beginn des Wanderweges bringen. Zwar stoppte der Regen während der Nacht im Motor Camp, jedoch war der Weg aufgrund der ausgiebigen Niederschläge der letzten Woche zum Großteil unter Wasser. Da wir die Wanderung in nur zwei Tagen machen wollten, bestand unser Schuhwerk aus Laufschuhen statt aus Wanderstiefel... ziemlich unpassend für die Verhältnisse. Folgerichtig verbrachten wir also die meiste Zeit mit von einer Seite des Weges zur anderen zu springen, uns am Wegerand an Büschen vorbei zu quetschen und auf Baumstämmen und -stümpfen zu balancieren. All dies um das unvermeidliche so weit wie möglich hinauszuzögern: Wandern mit nassen Füßen.

Der See war komplett ruhig.
Wegen des vielen Regens waren auch alle Zuflüsse zum See über die Ufer getreten und mehr als einmal mussten wir unsere Schuhe ausziehen um Bäche zu durchqueren. Hier Neil beim Füße waschen nach unserer ersten Bachdurchquerung.

Und noch eine Brücke weg.

Auf unserem Weg fanden wir außerdem diesen Boulder der bei einem Erdrutsch in rollen kam. Nachdem er sich seinen Weg durch den Wald gebannt hat und dabei eine schöne Schneiße hinterließ, brach er beim Aufschlag auf dem Weg in zwei Teile.Hier hatte der See den Weg zu einem Campingplatz zurückerobert. Es hieß wieder mal Schuhe aus und durch. Nach 8 Stunden Hindernisparcour nicht mehr lustig...

Neil trat auf den letzten Metern dann noch in die Reifenspur, in der das Wasser statt bis zum Oberschenkel bis über die Hüfte reichte. Bei seinem Abgang tauchte er auch noch beide Schuhe ins Wasser. Ich konnte mich vor Lachen natürlich nicht mehr halten. Er war für die nächsten 15 Minuten allerdings nicht ansprechbar...
Wegen der nicht vorhergesehenen Bedingungen des Wanderweges brauchten wir statt der angepeilten 6-7 Stunden mehr als 9. Danach hatten wir uns unser Abendessen redlich verdient.
Am nächsten Morgen um halb sieben zogen wir uns dann unsere immer noch nassen Schuhe wieder an und machten uns auf den Weg. Glücklicherweise ging es gleich hoch auf den Berggrat, wo der Weg zwar immer noch matschig aber nicht mehr komplett unter Wasser war. Hier die ersten Sonnenstrahlen durch den Wald.


Der Wald dort oben war zu weiten Teilen komplett mit Moos bedeckt.
Und dann plötzlich hörte ich Engel singen und ich sah ich das Licht...

Statt der angegebenen 4 Stunden zur Hütte auf dem Berg brauchten wir nur 2,5 Stunden. So hatten wir uns das eigentlich vorgestellt. Also entschlossen wir uns eine ausgiebige Pause zu machen und unsere Kleidung und Schuhe trocknen zu lassen.

Noch eine Konsequenz der schweren Niederschläge: zahlreiche Erdrütsche und entwurzelte Bäume.







1 Kommentar:

Mich hat gesagt…

Das nen ich mal Abenteuer pur. Jetzt noch einen Goldschatz am Ende des Regenbogens und es wär perfekt.